Über LumiSidus Uhrenbeweger
Der LumiSidus wäre in einer Galerie oder einem Museum nicht fehl am Platz. Dort würde die ständige und ineinandergreifende Bewegung der Uhren als dreidimensionale Metapher für das ewige Mysterium der Zeit interpretiert werden. Tatsächlich war der Anblick einer rotierenden und sich drehenden Skulptur auf einer Kunstausstellung der "Urknall" für LumiSidus. Seine Gründer brachten die Faszination, die von diesem Kunstwerk ausgeht, zurück in die Entwicklungswerkstatt. Sie kombinierten es mit ausgeklügelter Technik und exquisiten Details, um ein in jeder Hinsicht luxuriöses Produkt zu schaffen.
Alexander Merklinger ist ein leidenschaftlicher unorthodoxer Denker und Erfinder. Seine Leidenschaft für knifflige mechanische Aufgaben verfolgt ihn auch in seiner Freizeit. Kein Wunder, dass er auch ein begeisterter Liebhaber und Sammler von hochwertigen mechanischen Uhren ist. Diese haben meist automatische Uhrwerke, die die Uhr normalerweise durch Bewegung des Trägers aufziehen. Das funktioniert natürlich nicht, wenn eine Uhr bewegungslos in einem Schrank liegt, was unvermeidlich ist, wenn Sie zufällig mehrere Uhren in Ihrer Sammlung haben.
Bewegung statt Einstellung
Wenn die Uhr stehen bleibt, kann das Aufziehen und Einstellen von Hand recht zeitaufwendig sein, insbesondere wenn der Zeitmesser zusätzliche Komplikationen wie die Anzeige von Datum, Wochentag, Mondphase usw. aufweist. Merklinger hatte bereits geplant, einen Uhrenbeweger anzuschaffen, um die Uhren in Bewegung zu halten, die er gerade nicht trug. Nachdem er die oben erwähnte Ausstellung besucht hatte, beschloss er, ein solches Gerät selbst zu bauen.
Und so begann die Entwicklung eines neuartigen Uhrenbewegers, der nicht nur die kleinen mechanischen Kunstwerke in sanfter Bewegung hält, sondern auch Teil eines ästhetisch ansprechenden Gesamtkunstwerkes ist.
Das Bewegungsprinzip der Einfachheit
Das mechanische Grundkonzept des LumiSidus zeichnet sich durch seine Einfachheit aus: Die Zylinder, in denen die Uhren befestigt sind, rollen übereinander und halten sich auf diese Weise gegenseitig in Bewegung. Nur der zentrale Zylinder muss angetrieben werden. Auch die technische Umsetzung der Idee folgt dem Prinzip der Einfachheit und klaren Linienführung. "In der Technik wird oft der Begriff "kraftschlüssige Verbindung" verwendet", erklärt Alexander Merklinger, "das heisst, die Walzen sind in keiner Weise miteinander verbunden, sie berühren sich lediglich an ihren Aussenflächen. Die Bewegung wird nur durch das Abrollen der Zylinder voneinander übertragen". Damit die gesamte Vorrichtung funktioniert, müssen sowohl diese Zylinder als auch die beiden äußeren Halteringe mit äußerster Präzision gefertigt werden. Zur Montage des Uhrenbewegers werden neun Zylinder aus Metall und Plexiglas einfach in den Rahmen um den angetriebenen Zentralzylinder gelegt; erst mit der Montage des elften Zylinders wird eine stabile Verbindung aller Elemente des Systems hergestellt.
Kein Lärm stört die meditative Ruhe
Seine gegenläufige Drehbewegung strahlt eine meditative Ruhe aus, da die Zylinder ohne die Hilfe von Zahnrädern, Riemen oder anderen Mitteln zu schweben scheinen. Zehn Zylinder drehen sich nicht nur um ihre eigene Achse, sondern - wie die Planeten um ihren Zentralstern - auch um den Zentralzylinder. Natürlich darf kein Antriebsgeräusch diese majestätische Leistung stören. Die extreme Laufruhe des "Swiss Made"-Motors unterscheidet ihn deutlich von allen anderen auf dem Markt erhältlichen Motoren.
Der geräuscharme Betrieb war ein wichtiger Faktor, aber nicht die einzige Anforderung, die der Erfinder von LumiSidus an den Motor stellte. Er musste auch unsichtbar sein, d.h. klein genug, um in der weitgehend transparenten Struktur zu verschwinden. Er muss aber auch ein hohes Drehmoment liefern, um die elf Zylinder bei sehr geringer Geschwindigkeit konstant in Bewegung zu halten. Und all dies musste er natürlich über einen langen Zeitraum zuverlässig und wartungsfrei leisten.
Schweizer High-End-Motor
Nach eingehenden Untersuchungen und Diskussionen wurde der am besten geeignete Getriebemotor ausgewählt. Dank seiner extremen Untersetzung kann er sogar mit einer Zehntel Umdrehung pro Minute (0,1 U/min) arbeiten - die tatsächliche Drehzahl des LumiSidus-Uhrenbewegers beträgt 0,86 U/min. Wie die meisten Schweizer Uhren, die in einem LumiSidus Uhrenbeweger kreisen, wird das kleine Kraftpaket bei FAULHABER Minimotor in Croglio (Schweiz) gefertigt.
Der Motor ist das zentrale Element eines allumfassenden Kunstwerks und wird nur aus hochwertigsten Komponenten hergestellt. So kann beispielsweise der Edelstahlrahmen auch mit einer Vergoldung geliefert werden. Der Sockel ist entweder aus schwarzem Granit oder aus Edelkristallen (Rauchquarz oder Achat) gefertigt. Letztere erreichen in ihrer natürlichen Form nicht die erforderliche Größe, um eine Platte in ausreichender Größe zu liefern. Aus diesem Grund werden die einzelnen Kristallstücke in einem aufwendigen Verfahren zu einer nahtlosen Platte zusammengefügt, die wie natürlich gewachsen aussieht und selbst ein Kunstwerk ist.
iOS App steuert Licht und Bewegung
Ein integriertes Beleuchtungssystem mit LEDs, die in eine Rille im Stein eingelassen sind, verleiht diesen Kristallsockeln einen geheimnisvollen Glanz. Mit der LumiSidus-App kann der Besitzer das Gerät in allen erdenklichen Farben leuchten lassen. Seinen Namen verdankt der Uhrenbeweger übrigens der Idee der Planetenbewegung und des Lichts: LumiSidus ist eine Kombination aus den lateinischen Wörtern für Licht (lux, lumen) und umlaufender Himmelskörper (sidus).
Automatische Änderung der Rotation
Wer seine Uhr einem LumiSidus-Aufzug anvertraut, wird sich an der prächtigen Brillanz und der majestätischen Kreisbewegung seines kostbaren Besitzes erfreuen. Auch das Intervall zwischen den Drehrichtungswechseln lässt sich mit der App einstellen. "Bei manchen Uhren läuft der Rotor, der für den automatischen Aufzug zuständig ist, nur in eine Richtung", erklärt Alexander Merklinger. "Deshalb muss die Drehrichtung in regelmässigen Abständen wechseln, damit jede Uhr zuverlässig aufgezogen wird.
Die LumiSidus-Uhrenbeweger feierten ihr Debüt auf der Messe Munich Time im vergangenen Herbst, nachdem im Sommer die volle Produktionskapazität angelaufen war. Alle Komponenten und Materialien werden aus Deutschland und der Schweiz bezogen, betont Merklinger. Obwohl noch neu auf diesem exklusiven Markt, hat der Newcomer aus Mannheim bereits eine Reihe von Interessenten und Partnern gefunden. Nur wenige Jahre nach ihrem "Urknall" kreisen die Himmelskörper von LumiSidus bereits auf einer stetigen Umlaufbahn.